Pride Biz Forschungspreis 2022
Nicole Gebhart, Paul Haller, Sonja Huber, Julia Steiner, Tinou Ponzer, Tobias Humer: „Auf einer VdG bestärkenden Ebene arbeiten“ Über das Peer-Beratungsverständnis der Beratungsstelle für Variationen der Geschlechtsmerkmale VAR.GES. Partizipativer Forschungsbericht mit Hinweisen für die Forschungspraxis und Impulsen für die Soziale Arbeit.
Abstract
Die Soziale Arbeit fördert die Selbstbestimmung und Autonomie von Menschen. Um diesen Ansprüchen im Kontext von Intergeschlechtlichkeit bzw. Variationen der Geschlechtsmerkmale (VdG) gerecht zu werden, muss die Soziale Arbeit in den Dialog mit Selbstvertreter*innen treten. Nur so kann auf einer VdG bestärkenden Ebene gearbeitet werden. Die partizipative Forschung bietet dafür gewinnbringende Ansätze. Auf einer VdG bestärkenden Ebene arbeiten – diese Haltung spiegelt auch das Beratungsverständnis der Beratungsstelle zu Variationen der Geschlechtsmerkmale VAR.GES wieder. Unser Forschungsbericht beruht auf einem Community-basierten, partizipativen Forschungsprojekt mit der Beratungsstelle VAR.GES. Die Forschungsfrage, welche wie folgt lautet: „Welches Verständnis von Peer-Beratung liegt der Beratungsarbeit der Beratungsstelle VAR.GES zugrunde und welche Aspekte davon können handlungsleitend für ein Beratungskonzept sein?“ und das Forschungsdesign wurden gemeinsam mit Peer-Berater*innen der Beratungsstelle VAR.GES entwickelt. Um die Forschungsfrage zu beantworten, wurden insgesamt sieben qualitative, teil[1]standardisierte Interviews durchgeführt – fünf davon mit Peer-Berater*innen und zwei davon mit dem Leiter eines Qualifizierungslehrgangs zu Peer-Beratung im Kontext von VdG. Gemeinsam mit den Peer-Berater*innen wurden Reflexionshefte für Teilnehmer*innen eines Qualifizierungslehrgangs für Peer-Berater*innen der Beratungsstelle VAR.GES ausgearbeitet. Ebenso wurden diverse Artefakte herangezogen. Der zirkuläre Forschungsprozess folgt methodisch dabei der Grounded Theory nach Anselm Strauss und Juliet Corbin (1996) und dem Konzept der stärkenden Partnerschaft, einem Ansatz der partizipativen Forschung, und wurde in Anlehnung an Hella von Unger (2014) gestaltet. Nach dem partizipativen Ansatz wird eine doppelte Zielsetzung verfolgt: Veränderungen in der Praxis anzustoßen und diese gleichzeitig in wissenschaftlichen Erkenntnissen zu fundieren. Die Praxis- und Erkenntnisziele dieser Arbeit wurden gemeinsam mit den Peer-Berater*innen formuliert. Die Ergebnisse des vorliegenden Forschungsberichts umfassen allgemeine Aspekte des Peer[1]Verständnisses der Beratungsstelle VAR.GES, sowie spezifische Aspekte der Peer[1]Beratung im Kontext von VdG. Des Weiteren werden wesentliche Bausteine eines qualifizierten Peer-Beratungsverständnisses herausgearbeitet, Aspekte eines Peer[1]Beratungskonzepts für VAR.GES diskutiert und Praxisprojekte aus dem Forschungsprojekt vorgestellt.
Bei Interesse an der Master-Arbeit melden Sie sich bitte direkt beim Verein VIMÖ unter info@vimoe.at!